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Der Herzinfarkt

herzinfarktWas ist ein Herzinfarkt?

Das Herz versorgt unseren ganzen Körper mit Blut und Sauerstoff. Um diese Aufgabe dauerhaft leisten zu können, muss auch der Herzmuskel selbst über die Herzkranzgefäße mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgt werden.

Wenn eines der Herzkranzgefäße durch Gefäßwandverkalkung und Gerinnselbildung vollständig verschlossen wird, kommt es zu einem Herzinfarkt. Das Muskelgewebe, das aufgrund des Verschlusses nicht mehr mit Sauerstoff versorgt wird, beginnt nach wenigen Minuten abzusterben. Dieses Absterben von Herzmuskelzellen ist der eigentliche Infarkt.


Wie entsteht ein Herzinfarkt?

Entzündliche Veränderungen und Einlagerungen von Blutfetten in die Gefäßwand sind für die Koronarsklerose verantwortlich. Diese Ablagerungen, die man auch Plaque nennt, vermindern nicht nur die Elastizität der Gefäße, sie verengen diese auch im Laufe der Zeit.

Das Aufbrechen einer Plaque stellt die häufigste Ursache für einen Herzinfarkt dar. Die Gefahr geht dabei vor allem von den weichen Plaques aus, die aufgrund ihrer Struktur eher aufreißen als länger bestehende, härtere Ablagerungen. Bricht eine Plaque auf, lagern sich an dieser Stelle Blutplättchen an – es entsteht ein Gerinnsel (Thrombus). Plötzliche Blutdruckanstiege, Stressreaktionen oder Entzündungen können Auslöser für das Aufbrechen sein. Ist das Blutgerinnsel ausreichend groß, kann es das Herzkranzgefäß an Ort und Stelle vollständig verschließen. Wird das Gerinnsel weitergespült, kommt es im Versorgungsgebiet des Gefäßes zum Verschluss.


Mögliche Folgen

Welche Schäden ein Herzinfarkt nach sich zieht, hängt zum einen davon ab, in welchem Gefäß und an welcher Stelle der Verschluss auftritt, und zum anderen davon, wie lange das Gefäß verschlossen bleibt.

In jedem Fall bedeutet der Infarkt akute Lebensgefahr. Hält der arterielle Verschluss lange an, stirbt also ein Großteil des Herzmuskels ab, kann das Herz seine lebenswichtige Arbeit nicht mehr leisten und hört schließlich auf zu schlagen.

Ein leichter Infarkt hingegen zieht häufig keine Einbußen der Herzfunktion nach sich. Der Herzmuskel ist in der Lage, die Arbeit eines kleinen abgestorbenen Teils mit zu übernehmen. Sind aber größere Areale betroffen, kann die Pumpfunktion des Herzens vermindert werden (Herzinsuffizienz). Durch einen Infarkt wird das Herz außerdem anfälliger für Herzrhythmusstörungen.

Durch ein schnelles Eingreifen kann das Herz aber gerettet werden. Daher sollte bei den ersten Anzeichen der Notarzt gerufen werden, der schon im Rettungswagen erste medizinische Maßnahmen einleiten kann.


Die Anzeichen eines Herzinfarkts

Bei einem Herznotfall zählt jede Minute. Damit bis zum Anruf beim Notarzt möglichst wenig Zeit vergeht, sollten Sie die Anzeichen für einen Infarkt kennen. Mit diesen sollten auch Ihre Familienmitglieder und Freunde vertraut sein. Schon beim leisesten Verdacht muss der Notarzt gerufen werden.
 

  • Schwere, länger als 5 Minuten anhaltende Schmerzen im Brustkorb, die in Schultern oder Arme, zwischen die Schulterblätter, in den Hals, Unterkiefer oder Oberbauch ausstrahlen können.
  • Starkes Engegefühl, heftiger Druck im Brustkorb, Angst
  • Zusätzlich zum Brustschmerz: Luftnot, Übelkeit, Erbrechen
  • Achtung: Bei Frauen sind Luftnot, Übelkeit und Erbrechen nicht selten die einzigen Alarmzeichen
  • Schwächeanfall (auch ohne Schmerz), eventuell Bewusstlosigkeit
  • Blasse, fahle Gesichtsfarbe und kalter Schweiß
  • Todesangst
  • Flache und schnelle Atmung
  • Bewusstseinstrübungen
  • Schwacher Puls


Nicht alle Anzeichen treten gleichzeitig und bei jedem Patienten auf. In einigen Fällen können Stunden bis Tage vor dem eigentlichen Herzinfarkt schon Schmerzen in der Brust auftreten, die sich häufig als verstärkte Angina-pectoris-Beschwerden äußern. Da Patienten mit einer KHK ein erhöhtes Risiko für einen Herzinfarkt haben, müssen Sie diese Warnzeichen unbedingt ernst nehmen! In nicht wenigen Fällen tritt ein Herzinfarkt jedoch plötzlich und ohne Anzeichen auf.


Der stumme Herzinfarkt

Bei einigen Patienten macht sich ein Herzinfarkt nicht durch Schmerzen bemerkbar. Man spricht dann von einem „stummen“ Infarkt. Die Betroffenen verspüren nur eine plötzliche Atemnot und eine starkes Schwächegefühl. Besonders häufig trifft dies bei Diabetikern zu, deren Nerven geschädigt sind. Aber auch bei Frauen und älteren Menschen fehlen im Notfall oft typische Symptome.

Generell erkranken Frauen später, dafür aber häufig schwerer und mit anderen Symptomen als Männer: Bereits im Vorfeld des Infarkts liegt unter Umständen ein atypisches Beschwerdebild vor. Sie verspüren nicht das Brennen oder den stechenden Schmerz im Brustkorb. Oftmals empfinden Frauen nur Übelkeit, Atemnot, Schulter- und Bauchschmerzen. Deshalb werden die Symptome bei ihnen vielfach als Bronchitis, Magenschleimhautentzündung und Rückenschmerzen fehlgedeutet und die entscheidende Ersthilfe kommt zu spät.
 

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