Gesundes Trinken in der Theorie
„Auf Ihr Wohl!“ – Dieser traditionelle Trinkspruch hält eine wesentliche Aussage zum Thema Ernährung fest: Was und wie viel Sie trinken, ist für Ihre Gesundheit genauso wichtig wie die Art und Menge des Essens.“ (Willet & Skerrett, 2022, S.189)
Um die eigene Gesundheit zu fördern und aufrecht zu erhalten, gibt es verschiedene Ansatzpunkte. So kann die Prävention von physischen und psychischen Krankheiten durch verschiedene Strategien einen Ansatz für Sie bieten. Neben der Verhältnisprävention, also der Implementierung von z. B. sozialen oder politischen Veränderungen in Ihrer Umwelt, existiert auch der Ansatz der Verhaltensprävention. Bei dieser Strategie besteht der Kern darin, dass Sie ihrem individuellen (Risiko-)Verhalten positiv entgegenwirken. So ist es beispielsweise nicht nur von großer Wichtigkeit, genügend moderate körperliche Bewegung in Ihrem Alltag zu verankern, sondern auch auf eine ausgewogene Ernährung und ein gesundes Trinkverhalten zu achten, vor allem an heißen Sommertagen (vgl. Leppin, 2018, S.51).
In einem im Juni 2022 veröffentlichten „Ranking der meistgekauften bzw. meistkonsumierten Getränke in der Bevölkerung in Deutschland in den Jahren 2020 bis 2022“stehen an den ersten fünf Stellen im Jahr 2022:
- ‚Mineralwasser‘ (86,1 Prozent)
- ‚Fruchtsäfte, Fruchtsaftgetränke, Fruchtnektar‘ (49,9 Prozent)
- ‚Koffeinhaltiger Kaffee‘ (42,9 Prozent)
- ‚Cola-Getränke‘ (37,7 Prozent)
- ‚Pils, Export-Bier‘ (34,8 Prozent)
Insgesamt wurden im Jahr 2022 23.015 Personen diesbezüglich befragt und die Ergebnisse auf 70,60 Mio. Personen hochgerechnet (IfD Allensbach, 2022).
Die ‚Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE)‘ thematisiert das (gesunde) Trinken auch in ihren sog. ‚10 Regeln der DGE‘. Dabei empfiehlt sie, auf gezuckerte Getränke zu verzichten. Nicht nur Karies kann davon entstehen, sondern auch chronische Krankheiten wie Diabetes Typ 2. Zudem regt die DGE dazu an, am besten zu Wasser oder anderen zuckerfreien Getränken zu greifen. Hierzu zählt auch ungesüßter Tee. Von alkoholischen Getränken wird ebenfalls abgeraten, da diese viele Kalorien enthalten können. Zudem begünstigt der Konsum von Alkohol auch das Auftreten diverser (Krebs-) Erkrankungen oder anderer gesundheitlicher Schäden (vgl. Deutsche Gesellschaft für Ernährung, 2017).
Als Gesundheitstipp für Juli haben wir für Sie die wichtigsten Fakten zum Thema „gesundes Trinken“ zusammengefasst.
Gesundes Trinken in der Praxis
Dass der erwachsene Körper zu 50-60% aus Wasser besteht und dass es empfohlen wird, am Tag 35 ml Flüssigkeit pro Körpergewicht in kg zu sich zu nehmen, wissen vermutlich die meisten von uns bereits. Die Fragen nach dem warum, wann und was müssen jedoch genauer beleuchtet werden. Daher haben wir hier für Sie die wichtigsten Fakten zusammengetragen.
Warum ist die Flüssigkeitszufuhr so wichtig?
Der Körper benötigt die Flüssigkeit für eine Vielzahl an Arbeitsprozessen: Wasser transportiert Nährstoffe in die Zellen und schleust gleichzeitig Abbauprodukte aus dem Körper aus. Es regelt die Körpertemperatur und dient als Reaktionspartner bei biochemischen Prozessen. Außerdem sorgt es dafür, dass der Speisebrei im Darm quillt. Über 24h hinweg geht durch Schwitzen, Atmen und den Toilettengang insgesamt etwa 2L Wasser verloren (vgl. Dr. Claudia Müller, 2020).
Wann sollte getrunken werden?
Durst ist ein natürliches Warnzeichen des Körpers. Er stellt sich dann ein, wenn der Körper bereits mehr als 0,5% seines Gewichts in Form von Wasser verloren hat. Ab etwa 2% Verlust (in etwa 1,4L) hat der Körper erste Mangelerscheinungen wie dickeres Blut und geringere Speichel- sowie Harnproduktion und die Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit lassen nach. Daher gilt: so kontinuierlich wie Wasser verloren wird - sollte auch wieder beigesteuert werden. Warten Sie nicht auf den Durst, trinken sie am besten zu jeder Mahlzeit und alle paar Stunden ein Glas Wasser, um Ihren Organismus optimal in seiner Arbeit zu unterstützen (vgl. Dr. Claudia Müller, 2020).
Was sollte getrunken werden?
Für den reinen Flüssigkeitsausgleich wird Leitungs- und Mineralwasser empfohlen. Wem es schwer fällt nur Wasser zu trinken, darf gerne zu ungezuckerten Kräuter- und Früchtetees oder auch Saftschorlen (mit drei Teilen Wasser und einem Teil Saft) greifen. Wer seinem Körper zusätzlich etwas Gutes tun möchte, kann sein Wasser beispielsweise mit grünen Tee oder Zitrone aufwerten. Gerade in heißen Sommermonaten können Sie diese Getränke auch mit kalten Eiswürfeln oder weiterem Obst als Geschmacksgeber versehen:
Literaturverzeichnis
siehe Digest 07/2023
Autor: Lilli Iser (Gastbeitrag)