Ist-Analyse zur Gesundheitsbildung/ Gesundheitskompetenz bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Mitteldeutschland
Die Daten des Statistischen Bundesamtes beweisen von Jahr zu Jahr, dass die Erkrankungen des Kreislaufsystems die häufigsten Todesursachen sind. 2020 waren die kardiovaskulären Krankheiten für mehr als ein Drittel der Sterbefälle in Deutschland verantwortlich. Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen weisen im Vergleich zum Bundesdurchschnitt eine besonders hohe Prävalenz von lebensstilbedingten Erkrankungen, wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen auf.
Dazu hat der LVPR Sachsen-Anhalt und Thüringen gemeinsam mit der Deutschen Rentenversicherung Mitteldeutschland ein Projekt initiiert, welches Daten zu Erwerbstätigen mit und ohne kardiovaskulären Akutereignis erhebt. Die Analyse prüft unter anderem die Hypothesen, dass Betroffene der kardiovaskulären Erkrankungen tendenziell jünger werden und die Gesundheitskompetenz der deutschen Bevölkerung insbesondere in Hinblick auf Herzkreislauferkrankungen mangelhaft ist.
Die Gesundheitskompetenz ist die Motivation und die Fähigkeit, gesundheitsrelevante Informationen zu finden, zu verstehen, zu bewerten und Entscheidungen zur eigenen Gesundheit bewusst treffen zu können. Personen mit niedriger Gesundheitskompetenz verhalten sich gesundheitsriskant, indem sie rauchen, nicht ausreichend körperlich aktiv sind und sich ungesund ernähren. Daher verfolgt das Projekt dem Ziel, aus den erworbenen Kenntnissen Handlungsmaßnahmen für die Steigerung der Gesundheitskompetenz abzuleiten, denn die ausschlaggebenden Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen können mithilfe einer Lebensstilintervention reduziert werden und dadurch die hohe Morbiditäts- und Mortalitätsraten vermieden werden.
Die Durchführung der IST-Analyse erfolgt zwischen 01.01.2022 und 28.02.2023, wobei die Befragung zwischen August und Ende Oktober erfolgt. Im Anschluss beginnt die Auswertungs- und Evaluationsphase, wobei sowohl zielgruppen- als auch bedarfsgerechte Interventionen und gesundheitsbildende Maßnahmen abgeleitet werden. Im Anschluss können operationalisierte und regionsspezifische Gesundheitsinterventionen angeboten werden.