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Bericht Netzwerktreffen

Im Oktober war es wieder soweit und das DNGfK führte ein Symposium unter dem diesjährigen Thema "Arbeit 4.0" in Hannover durch. Auch in diesem Jahr wurde ein abwechslungsreiches Veranstaltungsprogramm geboten, welches durch die herausragenden Referent:innen untermauert wurde. Durch zahlreiche inspirierende Diskussionen und Gespräche konnten hervorragende Ideen gesammelt und Kontakte geknüpft werden.

 

Netzwerktreffen mit dem Thema „Arbeit 4.0"

Autoren: Laura Bernhauser, B.A. Lisa Gräbe, Dipl. Med. Olaf Haberecht

Das zweite Netzwerktreffen mit dem Thema „Arbeit 4.0" fand vom 24.10.2023 bis zum 25.10.2023 im Mercure Hotel in Hannover statt. Die Eröffnungsrede von Herr Dipl.-Med. Haberecht leitete das facettenreiche Veranstaltungsprogramm ein. Herausragende Referenten und Referentinnen trugen qualitativ hochwertige Präsentationen bei und Diskussionen auf hohem Niveau prägten das Symposium.

Die Veranstaltung wurde vor allem durch Mundpropaganda beworben. Nur eine Person wurde durch einen Infoflyer auf die Veranstaltung aufmerksam. Insgesamt wurde die Veranstaltung als "Sehr gut" bewertet. Besonders die Vielfalt und Auswahl der behandelten Themen fanden großen Anklang, während die zeitliche Organisation des Symposiums kritisiert wurde. Für zukünftige Netzwerktreffen planen wir die erneute Nutzung des Mercure Hotel Hannover als Veranstaltungsort und die Entwicklung eines optimierten Zeitplans.

Evaluation DNGfK

 

Wie bereits erwähnt, eröffnete Herr Dipl.-Med. Haberecht mit einer kurzen Vorstellung des DNGfK das Symposium und präsentierte die aktuellen Projekte des DNGfK, einschließlich des kommunalen Vorhabens „ABER mit Herz“. Ferner nahm er Bezug auf aktuelle politische und gesundheitsbezogene Thematiken, wie die niedrige Gesundheitskompetenz in der deutschen Bevölkerung. Im Sinne der Abhilfe für diese Problematik wurde ein weiteres Projekt konzipiert. Um die Effektivität gesundheitsfördernder Maßnahmen zu steigern, erachtete Herr Dipl.-Med. Haberecht die Anpassung der Rahmenbedingungen als notwendig. In diesem Kontext verwies er auf das Projekt „Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM)-Curriculum“, welches das Verständnis für gesundheitsrelevante Kontexte und Verhaltensweisen unter anderem auf Führungsebene und in den Betriebsräten schärfen soll. In den Schlussbemerkungen wurden die Zielsetzungen und Verantwortlichkeiten des Deutschen Netzes in einer näheren Erläuterung präsentiert.

Nach Eröffnung des Symposiums beleuchtete Herr Dr. h. c. H. Hildebrandt, als Experte für Versorgungsstrukturen, das Thema der Transformation der Krankenhausreform und des Gesundheitsversorgungsgesetzes in ein Geschäftsmodell für gesundheitsfördernde Krankenhäuser. Die Einführung des „Gesundheitskiosks" zur niedrigschwelligen Gesundheitsaufklärung und Zugänglichkeit erzeugte eine anhaltende Diskussion im Plenum.

Des Weiteren wurde die Bedeutung organisationaler Gesundheitskompetenz und Qualitätsmanagement im Gesundheitswesen von Herr Dipl.-Med. Haberecht thematisiert, welcher in Vertretung von Frau Prof. Rathmann sprach. Ebenso wurde das Projekt „BGM-Curriculum" einbezogen.

Folglich betonte Frau Krahn die Relevanz von Selbsthilfefreundlichkeit und Patient:innenorientierung im Gesundheitswesen. Ihr Hauptziel ist die Schaffung selbsthilfefreundlicher Strukturen durch Kooperationen und Öffentlichkeitsarbeit. Kooperationen und klare Strukturen sind entscheidend für eine verbesserte Patient:innenversorgung und -beteiligung.

Nach dem Referat folgte eine Pause mit Buffet.

Im darauffolgenden Zeitabschnitt präsentierte Herr Schmitz das Konzept „Arbeit 4.0“ in Gesundheitseinrichtungen. Er betonte die Bedeutung der Selbstmanagement-Kompetenz und diskutierte außerdem die Auswirkungen künstlicher Intelligenz (KI) auf die Arbeitswelt.

Anschließend thematisierte Herr Prof. Nürnberg dringliche Herausforderungen aufgrund von Personalmangel in Gesundheitseinrichtungen und betonte die Bedeutung von „Arbeit 4.0“ und „New Work“, vor allem im Kontext der COVID-19-Pandemie. Diese Entwicklungen, welche durch Globalisierung, demografischen Wandel, Technologie, rechtliche Aspekte, gesellschaftliche Beschleunigung und Digitalisierung geprägt sind, beeinflussen die Arbeitswelt nachhaltig. Das betriebliche BGM hat sich von der physischen zur mentalen Gesundheit entwickelt. Homeoffice birgt gesundheitliche Vor- und Nachteile, wie veränderte Ernährungsgewohnheiten, Suchtrisiken und soziale Isolation. Neue Arbeitsmodelle erfordern hybride Führung und sei die Schaffung gesundheitsfördernder Arbeitsbedingungen sowie die Förderung gesunden Verhaltens entscheidend.

Frau B.A. Gräbe informierte in ihrem Schlussreferat über das Fortbildungssystem des DNGfK im Zusammenhang mit dem BGM. Sie verwies auf die Herausforderungen bei der Umsetzung evidenzbasierter Gesundheitsförderungsmaßnahmen im Krankenhausumfeld, wo theoretisches Wissen oft nicht in die Praxis übertragen wird. BGM ist ein Schlüsselkonzept, das darauf abzielt, gesundheitsfördernde Rahmenbedingungen zu schaffen, und erfordert demnach Schulung und Theorie, um die Mitarbeitendenzufriedenheit und -gesundheit nachhaltig zu fördern. Die Nutzung von Online-Plattformen kann dazu beitragen, evidenzbasierte Gesundheitskonzepte effizienter zu verbreiten, was zu einer gesünderen Arbeitsumgebung und einer verbesserten Patient:innenversorgung führen kann.

Mitgliederversammlung

Die abschließende Mitgliederversammlung beinhaltete das Bekanntmachen des Projekts zur Förderung gesunder Ernährung in Zusammenarbeit mit der DAK und die Mitglieder wählten einen neuen Vorstand für das DNGfK. Der neu gewählte Vorstand setzt sich aus Herr Dipl.-Med. Haberecht, Herr Dieckmann, Herr Betker, Herr Lehotzki und Herr Renner zusammen.

Ein Protokoll zur Mitgliederversammlung wird separat erstellt.

Mit einem gemeinsamen Abendessen endete der erste Tag des zweiten Netzwerktreffens.

Der zweite Tag begann mit der Ergebnisvorstellung der Selbstbewertung der betrieblichen Gesundheitsförderung in den Mitgliedskrankenhäusern des DNGfK durch Frau Schumann und Frau Bernhauser sowie einer Diskussion über eine unzureichende Gesundheitskompetenz in Deutschland, die jedoch während der Corona-Pandemie verbessert wurde. Schließlich wurden Handlungsempfehlungen abgeleitet.

Frau Iser sprach über die Auswirkungen des Präventionsgesetzes und der Corona-Pandemie auf den Zugang zu Gesundheitsmaßnahmen und -förderung. Der zweite Health Literacy Survey Germany (HLS-GER 2) zeigte tendenzielle Verbesserungen der Gesundheitskompetenz während der Pandemie, wobei die Bedeutung vulnerabler Gruppen hervorgehoben wurde. Diskussionen über den Gesundheitskiosk beinhalteten Fragen zur Personalausstattung und Stigmatisierung. Die gezielte Stärkung der Gesundheitskompetenz verschiedener Zielgruppen wurde betont, und es wurde der Berufsverband Gesundheitsförderung e.V. vorgestellt.

Anschließend sprach Frau Scheurlen über „gesunde Führung“ und die Bedeutung gesundheitsförderlicher Arbeitsbedingungen in Krankenhäusern, da die Erhaltung von Mitarbeitenden von besonderer Bedeutung ist. Gesunde Führung trägt zu einer Verringerung der Fluktuation und der Fehltage bei und beeinflusst zusätzlich das Unternehmensimage.

In der Folge wurden exemplarische Praxisbeispiele, sogenannte Best-Practice-Beispiele, präsentiert. Frau Weber, die Leiterin des Fachbereichs "Gesund leben und arbeiten" der Landesvereinigung für Gesundheit Sachsen-Anhalt e.V., erhielt das Wort, um Einblicke in die kommunale Gesundheitsförderung zu geben, die auf die Erreichung von Gesundheitszielen und die Förderung gesunden Verhaltens abzielt. Anschließend berichtete Herr Lehotzki über das Pilotprojekt "Meine Station" am Klinikum Aschaffenburg, das auf die Schaffung einer hierarchiefreien Station und die Umsetzung einer partizipativen Patientenversorgung abzielt. Im weiteren Verlauf der Veranstaltung berichtete Frau B.Sc. Bath über die Digitalisierung im dänischen Gesundheitswesen, insbesondere im Kontext der elektronischen Patientenakten. Dabei wurde die rückläufige Entwicklung Deutschlands hinsichtlich der Digitalisierung im deutschen Gesundheitssystem deutlich. Im Kontext eines weiteren kommunalen Projekts erörterte Frau B.A. Nodurft das Projekt "ABER mit Herz", das sich der Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen widmet. Das Hauptziel dieses Projekts besteht darin, die Förderung von körperlicher Aktivität, Stressreduktion und die Steigerung der Gesundheitskompetenz innerhalb der betreffenden Kommune zu fördern. Im vorangehenden Sitzungspunkt vor dem letzten Tagesordnungspunkt erfolgte eine Integration von Diskussionsrunden und einem Workshop. Dabei wurden zuvor behandelte Diskussionsschwerpunkte, wie beispielsweise der Gesundheitskiosk, erneut aufgegriffen. Die Überlegung, den Anwendungsbereich des Kiosks auf regionale Betrachtungen zu begrenzen, fand Zustimmung und wurde als sinnvoll erachtet. Dennoch bleibt die Herausforderung bestehen, die Zielgruppe effektiv zu erreichen. Die bisherige IST-Analyse zeigt, dass Bemühungen zur Ansprache vulnerabler Gruppen nicht die angestrebten Ergebnisse erzielen und hauptsächlich Personen mit höheren Bildungsabschlüssen erreichen.

Im anschließenden Verlauf der Veranstaltung wurde das Projekt "Was hab' ich?" von Herr Dipl.-Inf. Jonietz präsentiert, welches einen klaren Fokus auf die Patient:innenorientierung legt. Dieses Projekt hat zum Ziel, medizinische Befunde zu übersetzen und den Patienten und Patientinnen zur Verfügung zu stellen. Auf diese Weise wird eine transparente Aufklärung über die ärztliche Behandlung ermöglicht.

Im letzten Tagesordnungspunkt wurde eine Diskussionsrunde zum Erstellen eines Entwurfs für die Hannoversche Erklärung eingeläutet. Dieser Entwurf soll konkret formulierte Forderungen und Handlungsanweisen inkludieren, um maximale Effektivität und Wirksamkeit in der Gesundheitsförderung zu erreichen und ein grundlegend neues Konzept für das Deutsche Netz zu entwickeln. Denn seit einiger Zeit bestehen Problematiken, die bereits in der Ottawa-Charta, der Chiemsee Erklärung und den Homburger Leitlinien festgehalten wurden, bisher jedoch nicht in die Praxis umgesetzt wurden.

Aufgrund des intensiven Diskussionsverlaufs führte die Diskussion über ein derart richtungsweisendes Dokument zu einem vorzeitigen Abbruch. Es wurde eine Übereinkunft erzielt, die Fragen im Zusammenhang mit dem Entwurf der Hannoverschen Erklärung zu einem späteren Zeitpunkt an die Mitglieder zu versenden. Das Deutsche Netz erwartet dabei eine hohe Kooperationsbereitschaft seitens der Mitglieder.

 

Einen ausführlichen Bericht finden Sie unter Symposiumsbericht_Evaluation-002.pdf (dngfk.de)

 

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